In diesem Artikel möchten wir den Patienten die historische Innenstadt und die schönsten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Győr näherbringen. (Zur besseren Orientierung haben wir die Zahl angegeben, mit der die Sehenswürdigkeit auf dem Stadtplan markiert ist.)
Wenn es das Wetter zulässt, kann man einen Spaziergang aus der Zahnarztpraxis in Richtung der Innenstadt entlang des Flusses Raab unternehmen. Dazu folgen wir der Bálint Mihály Strasse und biegen an der dritten Kreuzung in die Rába Strasse ein. Neben dem Fluss wurde ein Hochwasserdamm gebaut, auf dem man ebenfalls den Gang in die Stadt unternehmen kann. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf den alten Stadtteil und die zahlreichen Kirchen Győrs.
Am Ende des Dammes, wenn wir nach links abbiegen, können wir die vor einigen Jahren renovierte, neoromanische Große Synagoge (49) und ihren schönen grünen Park an der linken Seite bewundern. Das Gebäude dient heutzutage als Konferenz- und Kulturzentrum.
Synagoge
Die Hauptfassade diente als Vorbild für den Bau zahlreicher europäischer Synagogen der späten Geschichte. Der größte Teil der Ausstattung wurde in Wien gefertigt, für Schnitzarbeiten, Steinmetzarbeiten und Glasmalereien wurden lokale Handwerker herangezogen. Es stehen 400 Sitzplätze zur Verfügung.
Vor der Synagoge befindet sich ein Kreisverkehr, der drei Stadtteile von Győr, die Innenstadt/Altstadt, die sogenannte Újváros (Neustadt) und Sziget (Insel) verbindet. Wenn wir den zweiten Ausgang wählen, gehen wir in Richtung des Raba Quelle Heil-, Thermal- und Erlebnisbad (42).
Unweit vom Bad befindet sich die bekannte Széchenyi István Universität (48). Wir nehmen hier jedoch den ersten Ausgang des Kreisverkehrs und spazieren weiter auf der Brücke, die man Rába Kettős Brücke (Raab Doppelbrücke) nennt.
Universität Széchenyi István
Die Institution trägt seit 1986 den Namen des größten Ungarn, István Széchenyi. Die Universität ist eng mit der Stadt Győr und mit der Region von Nordtransdanubien verbunden. Das Bildungs- und Forschungspotential passt sich den jeweiligen Erwartungen des Arbeitsmarkts und der Wirtschaft an. Die Universität und die Audi Hungaria sind seit mehr als zehn Jahren strategische Kooperationspartner. Neben Ingenieuren werden an der Uni unter anderen Juristen, Ökonomen, Musiker und Fachleute im Gesundheits- und Sozialwesen ausgebildet.
In der Mitte der Brücke können wir die Radó-Insel sehen, wo links ein gemütliches und ruhiges Hotel und Restaurant namens Der Goldene Hirsch (Aranyszarvas) (2) liegt. Wir empfehlen Ihnen hier eine kleine Pause einzulegen, um feine und typisch ungarische Spezialitäten auszuprobieren. Nachdem wir eine gute Mahlzeit genommen haben, können wir unsere Tour erholt mit guter Laune fortsetzen. Über die Doppelbrücke spazierend haben wir eine schöne Aussicht auf die Burg von Győr.
Radó Insel
Die zwischen den beiden Armen der Raab liegende Insel ist ein beliebter Rückzugsort im Herzen der Stadt.
Am anderen Ufer des Flusses Raab können wir auf den Wiener-Tor Platz (Bécsi kapu tér) eintreten. Rechts steht die im Barockstil gebaute Kirche der Karmeliter (52). Links kommen wir an dem Kapitelhügel (Káptalandomb) vorbei, wo wir die Bischofsburg (51), den Aussichtsturm (51) und die Basilika (50) finden können. Diese Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Győr.
Bischofsburg
Die Bischofsburg ist der Sitz des tausend Jahre alten Győrer Bistums, das von Stephan I. gegründet wurde. Im Keller der Burg starb der Selige Märtyrerbischof Vilmos Apor den Märtyrertod. Im Rahmen einer modernen Ausstellung kann man seine Lebensgeschichte sowie die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges in Győr kennenlernen. Von dem Aussichtsturm bietet sich ein fantastisches Panorama auf die Umgebung.
Karmelitenkirche
Besonderheiten der 1725 vollendeten Karmelitenkirche sind die Statue der „Maria in der Flut“ sowie der schöne barocke Innenraum der Kirche, in dem auch die sogenannte Schwarze Kapelle bewundert werden kann. Vor der Kirche steht das Denkmal des Dramatikers Károly Kisfaludy.
Basilika
Die ursprünglich im 11. Jahrhundert, im romanischen Stil erbaute Basilika wurde vom Heiligen Stephan gegründet. Der heutige Innenraum wurde nach der Vertreibung der Türken im 17. Jahrhundert, im Frühbarock umgestaltet. Seit dem Besuch des Papstes Johannes Paul II. im Jahre 1996 ist die Kathedrale als „Basilica minor“ eingestuft. Im nördlichen Seitenschiff befindet sich das Mariengnadenbild, das im Jahr 1655 aus Irland nach Győr gerettet wurde und an dem man der Legende nach am 17. März 1697, am Tag des Heiligen Patrick, blutige Tränen entdeckt hat. In der an das andere Seitenschiff der Kirche angebauten Kapelle ist eines der bedeutendsten nationalen Schätze Ungarns zu finden: Die Herme des Heiligen Ladislaus. Die Büste enthält den Schädelknochen des Ritterkönigs. In der Kapelle finden wir auch das Grabdenkmal des Seligen Märtyrerbischofs Vilmos Apor.
Gegenüber dem Aussichtsturm verläuft eine breite Straße zum Donau-Tor Platz (Dunakapu tér). An dem vor einigen Jahren neu sanierten Platz steht im Winter ein Riesenrad. In den übrigen Jahreszeiten kann man hier verschiedene Konzerte erleben.
Durch zahlreiche enge Gassen können wir auf den imposanten Hauptplatz von Győr, den Széchenyi Platz weiterbummeln. Der Platz ist der Mittelpunkt vieler Veranstaltungen der Stadt. Die Mariensäule wurde 1686 zum Gedenken an die Rückeroberung Budas von den Türken errichtet. An der südlichen Seite des Platzes ist der Gebäudekomplex der Benediktiner (56): Die Kirche, das Ordenshaus, das Apothekenmuseum und das Gymnasiumsgebäude zu sehen.
Benediktiner Gebäudekomplex
Die Benediktinerkirche zum Heiligen Ignatius von Loyola, das Ordenshaus und das Gymnasiumsgebäude errichteten die Jesuiten im 17. Jh. Das barock verzierte, auch heute noch in seiner ursprünglichen Funktion existierende Apothekenmuseum birgt viele alte medizinische Werkzeuge, wie zum Beispiel eine Magennähmaschine.
An der Ecke des Platzes steht das Pálffy Restaurant (21), das bei den ausländischen Touristen sehr beliebt ist. Hier kann man vom Frühling bis Herbst einen der feinsten Eisbecher von Győr genießen.
Danach können wir uns auch noch mit aromatischen Kaffeevariationen verwöhnen, aber dazu müssen wir noch etwas frische Luft schnappen und durch die Baross Gábor Strasse das Café und Konditorei Bécsi (15) in der Arany János Strasse 18 besuchen.
Wenn wir auf die Baross Gábor Strasse zurückkehren, können wir an stimmungsvollen kleinen Geschäften vorbeischlendern, wo wir nicht nur Geld wechseln, sondern auch Souvenirs für unsere Verwandten und Freunde kaufen können. Die Strasse verläuft in nord-südlicher Richtung und dient vor allem als Bummelstrasse, aber man kommt auch hier an mehreren historischen Denkmälern vorbei.
Bootsfahrer Denkmal
In der Mitte der Baross Strasse erinnert die von den Einheimischen „Bootsmann” genannte Skulptur an das letzte verheerende Hochwasser (1954).
In der Nähe der südlichen Seite der Bummelstrasse, auf dem Városháza (Rathaus) Platz sticht plötzlich das beeindruckende Gebäude des Rathauses (47) hervor. Das prächtige Gebäude ist ein Wahrzeichen der Stadt, welches zur Milleniumfeier der ungarischen Landnahme errichtet wurde. In dem imposanten, 80 Meter langen und 40 Meter breiten Gebäude befinden sich 200 Räume, die zahlreiche Ämter, Büros der Stadtverwaltung und einen Prunksaal beherbergen. Hinter dem Rathaus liegt der Hauptbahnhof (39).
Rathaus
Das Rathaus wurde im Neobarock-Stil gebaut, ist U-förmig, hat drei Etagen und verfügt über einen fast 60 Meter hohen Uhrturm und zwei kleinere Türme. Der grosse Uhrturm ist an die Form und Struktur des ehemaligen Feuerturmes angelehnt. Aus dem Turm erklingt zu jeder vollen Stunde ein Volkslied.