Győr – Die Stadt der Begegnungen

Győr (mit 125.000 Einwohnern) ist die größte, modernste Stadt Westungarns, etwa auf dem halben Weg zwischen Wien und Budapest.
Die Industrie ist auch heute weiterhin bemerkenswert: In dem Győrer Internationalen Industriepark haben zahlreiche in- und ausländische Firmen einen Standort aufgebaut, darunter die AUDI Motor AG. Auch viele Handelsunternehmen öffneten Filialen in der Stadt, so stehen mehrere internationale Shopping Malls zur Verfügung.

Die kleine Altstadt ist wie für Touristen geschaffen: Sie lädt die Besucher zur Bewunderung der barocken, romantischen und klassizistischen Häuser und Paläste, Museen, Kirchen und der Basilika, wie auch zum Shoppen und zu Gaumenfreuden ein. Die unzähligen Restaurants und Cafés verwöhnen mit ungarischen und internationalen Spezialitäten.

Győr ist auch für Sportliebhaber ein ideales Ausflugsziel. Man kann dank der zahlreichen Fahrradwege in und um Győr in Sicherheit Rad fahren, auf den Flüssen Raab und Mosoner Donau rudern und den Strand besuchen, angeln, joggen, reiten, Minigolf spielen. Es gibt ein Thermal- und Erlebnisbad, Fitness Zentren und vieles mehr. In nächster Nähe befindet sich sogar eine Kartbahn.

Győr bietet auch kulturelle Programme: Mehrere Theater und Kulturzentren sorgen in allen Jahreszeiten für Unterhaltung. Das Győrer Ballett ist weltweit bekannt und in den Konzertsaal „Richter” werden regelmäßig berühmte Musiker eingeladen. Jedes Jahr werden verschiedene Festivals organisiert (z. B. Győrer Sommer) die man mit der Familie besuchen kann.
Zahlreiche Hotels und Pensionen verschiedener Art erwarten die Gäste. Wir haben guten Kontakt zu den besten Gewerbebetrieben, wir stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Die bewegte Historie einer vielfältigen Stadt

Die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt hat dafür gesorgt, dass Győr heute nicht nur eines der wirtschaftlichen Zentren des Landes ist, sondern auch der Ort zahlreicher Sehenswürdigkeiten.

Am Zusammenfluss der Flüsse Donau, Raab und Rabnitz befand sich in der Antike die römische Siedlung Arrabona. Sie diente lange als Militär- und Zivilstadt am Donaulimes. Das Gebiet wurde von mehreren Völkern erobert: Im 5. Jahrhundert die Awaren, im 9. Jahrhundert die Franken und schliesslich – zu Beginn des 10. Jahrhunderts – die Ungarn nahmen die Gegend ein. 

König Stephan I. ernannte die Siedlung am Anfang des 11. Jahrhunderts zum Bischofssitz.

In den folgenden Jahrhunderten hatte Győr ein wechselvolles Schicksaal. 1241 fiel die Siedlung in die Hände der Tataren, 1271 wurde sie von den Truppen des tschechischen Königs Otakar, dann von deutschen Rittern verwüstet. Győr wurde aber immer wieder aufgebaut und weiterentwickelt. Mit dem Bau der Burg wurde 1537 begonnen. 1594 wurde sie von den Türken gestürmt, konnte vier Jahre später jedoch von Adolf von Schwarzenberg zurückerobert werden.

1743 hat Maria Theresia Győr auf den Rang einer königlichen Freistadt erhoben. Zu dieser Zeit begann ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung: Die Stadt wurde zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für Getreide und Vieh. 

In der Nähe der Stadt fand im Jahre 1809 eine schwere Schlacht gegen die Armee von Napoleon statt. Die Belagerung und Besetzung haben große Schäden verursacht, zahlreiche Gebäude sind abgebrannt, die Stadtmauern wurden gleich an sieben Stellen gesprengt.

Der Zweite Weltkrieg hat ebenso riesige Schaden angerichtet. Nicht nur die Fabriken, Betriebe, Kasernen der Vorstädte wurden beschädigt; auch mehrere Paläste der Innenstadt wurden zerstört. 

Noch größere Veränderungen, als die Zerstörungen des Krieges verursachte im Bild der Innenstadt die Stadtentwicklungspolitik der 1960er Jahre. Man hat sich um die alten Gebäuden nicht viel gekümmert. Das historische Zentrum wurde zu einem armseligen, grauen Wohnviertel.

Ende der 1970er Jahre haben sich die Stadtväter für die gründliche, totale Renovierung der Häuser entschieden. Man hat es für sehr wichtig erachtet, die Gebäude bis ins kleinste Detail zeitgetreu wiederherzustellen. Auf Grund von Plänen und Dokumenten in den Archiven hat man die Geschichte und die einstige Form der Grundstücke und Häuser geklärt. Auf den Fussgängerwegen mit der meisten Frequenz wurden Durchgänge geöffnet, so entstand auch in den Höfen eine Reihe von stimmungsvollen neuen Geschäften. Nach langen Jahrzehnten wurde wieder erlaubt, dass die Verkäufer ihre Zelte auf den Plätzen der Innenstadt aufschlagen. In den alten, gewölbten Kellern haben Gaststätten, Konditoreien und Weinstuben Platz bekommen. 

Heutzutage wird die Stadt in ganz Europa unter den besten Beispielen für die Stadterneuerung erwähnt.


Jährliche Veranstaltungen

JUNI: 

Győrer Sommer: In Győr wird der Sommer duch spezielle Events eingeläutet.

Das Ungarische Tanzfestival findet im Juni statt. In der Inszenierung des Győrer Balletts wird fast die komplette Palette der Tanzkunst vorgestellt.

AUGUST:

Kinder Festival: Während der dreitägigen Veranstaltung verwandelt sich die Stadt zu einem riesigen Spielplatz, weil Kinder uns wichtig sind! 

Die Barockhochzeit wird im August veranstaltet und ist eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt. In der mit Fahnen geschmückten Innenstadt findet ein Kostümumzug statt, ausserdem bevölkern Pantomimenkünstler, Musiker und Tänzer die Strassen. Das Spektakulärste ist die Hochzeitszeremonie, bei der ein ausgewähltes, echtes Brautpaar ewige Treue zueinander schwört. Braut und Bräutigam werden von mehrhundert Personen in barocken Kostümen zu ihrer Trauung begleitet .
Auf dem Széchenyi Platz werden im barocken Rahmen zahlreiche Konzerte veranstaltet.

Mitte/Ende August wird das Győrer Weinfest mit spannenden Programmen, den besten Weinen Ungarns und angenehmer Musik auf den Strassen der Altstadt gefeiert.

SEPTEMBER

Im September findet das Festival der Ungarischen Traditionen statt. Die Besucher werden mit Volksmusik und Volkstanzvorführungen erwartet. Gleichzeitig sorgen der Kunstgewerbemarkt und die Schnapsstände für gute Stimmung. Hier kann man verschiedene Schnapssorten der ungarischen Brennereien verkosten und natürlich auch erwerben.

DEZEMBER:

Während der Adventszeit sind der Széchenyi Platz, die Fussgängerzone und ihre Seitengassen festlich geschmückt und mit tausenden kleinen Lichtern erleuchtet. Der Győrer Weihnachtsmarkt bietet für jeden etwas: Viel handwerkliches, zahlreiche Geschenkideen, eine Foodmeile mit heißen und auch kalten Getränken, Baumstriezel und anderen Leckereien, Eislaufbahn-Programm und jede Menge Weihnachtszauber. Mehr als 100 Holzhäuschen stehen verstreut in der Altstadt und warten auf die Besucher in diesen Wochen.


Das reiche industrielle Erbe von Győr

Neben der ereignisreichen Historie und dem beträchtlichen Kulturerbe verfügt Győr über eine lange, vielfältige industrielle Tradition. 

Die Stadt war bereits im 18. Jahrhundert ein bedeutendes Handels- und Industriezentrum, doch der Schwerpunkt war noch bis ca. 1860 der Handel mit Landwirtschaftsprodukten. Mit dem Ausbau der Eisenbahn entwickelte sich auch die Industrie schneller, deren Wurzeln in der Form von Handwerkerzünften bis in das Mittelalter zurückreichen. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert schossen zahlreiche neue Fabriken wie Pilze aus dem Boden.
Der größte Arbeitgeber in der Region war die Waggon- und Maschinenfabrik  (etabliert 1896), die für zahlreiche Familien in Győr und seiner Umgebung sicheren Arbeitsstellen schaffte. 1900 wurde der berühmte Győrer Keksfabrik gegründet. 1905 eröffneten Miksa Grab und seine Söhne ihre Fabrik (heute Graboplast) für Ledertuch, Wachstuch und Linoleum Fußböden. Die Glovita AG, eine der grössten Handschuhfabriken in Europa wurde im Jahre 1929 von der österreichischen Fabrik Heller und Asconas gegründet. Ausserdem sind die ehemalige Ungarische Kanonenfabrik AG, die Ölfabrik, die Seidenspinnerei, die Gardenia Spitzenvorhang Fabrik und die auch heute noch  existierende Blaufärberei Romanek ebenso erwähnenswert.
Aufgrund seiner reichen industriellen Tradition, ausgezeichneten Lage und qualifizierten berufstätigen Einwohnerschaft ist Győr auch heutzutage eine sich dynamisch entwickelnde, innovative Stadt, die zu den größten Wirtschafts- und Industriezentren Ungarns zählt. Der im Jahre 1992 eröffnete Industriepark beherbergt mehr als 100 Unternehmen aus 13 Ländern in verschiedenen Branchen, wie zum Beispiel Transport und Logistik, Automobil-, Bau-, Kunststoff- und Textilindustrie sowie Maschinenbau.